Freitag, 20. März 2009

Achtung Änderung

Da mein wirklich echt gutes Auslandssemester jetzt vorbei ist und ich wieder im Vorlesungsraum sitze, habe ich mal den Blognamen angepasst.
Ein Bericht über die ersten Tage in Deutschland folgt demnächst...wenn ich wieder Zeit habe :D

Freitag, 13. März 2009

Der letzte Tag in Good Old England

Jetzt ist die letzte Woche auch geschafft! Wobei sich das so anhört, als hätte ich hier in England keinen Spaß gehabt - was ja so nicht stimmt. Es war eine aufregende und schöne Zeit.
Meine Kollegen waren super und anscheinend habe ich auch einen nicht allzu schlechten Eindruck hinterlassen...sonst wären nicht alle, die da waren mit zum Abschiedsessen am Dienstag gekommen - das war übrigens sehr lustig und sehr lecker :)
Die Woche verlief noch sehr entspannt. Ich habe es geschafft meinen Projketbericht fertig zu schreiben und hatte dann auch gar nicht mehr so viel zu tun. Die letzten beiden Tage habe ich nur noch Kleinigkeiten gemacht.
Zum Abschluss waren wir heute noch alle gemeinsam in den Trentham Gardens Mittag essen. Dort gibt es einen Laden, der tolle Pies herstellt - pieminister. Ich hatte einen Matador Pie, der war gefüllt mit Rindfleisch, Chorizo, Tomate und Oliven ... und noch irgendwas anderes. Das war mit Absdtand der beste Pie, den ich in meiner Zeit in England gegessen habe. Und wären wir da heute nicht hin gefahren, hätte ich das verpasst! Kaum auszumahlen!!!
Ich habe neben dem Essen am Dienstag heute auch noch ein kleines Abschiedsgeschenk bekommen. Ein T-Shirt, dass ich mir schon immer kaufen wollte (wir haben das auch in der Boutique in Karlsruhe), ein Modellauto und einen der lustigen Hüte , über die ich immer gelacht habe. Und natürlich auch noch eine Karte - Briten lieben Glückwunschkarten!
Als sich alle für die gute Zusammenarbeit bedankt haben, musste ich doch ein wenig mit den Tränen kämpfen. Denn so doof es ist, nicht zu Hause zu sein, die Zeit hier war einfach klasse, nicht zuletzt wegen den tollen Kollegen.
Jetzt werde ich aber Feierabend machen und noch den Koffer zu Ende packen und ein bisschen aufräumen.
Das war jetzt wahrscheinlich auch mein letzter Blogeintrag aus england, denn morgen früh geht's wieder nach Deutschland. was mir da gerade noch einfällt: Eigentlich sollte ich mit dem Zug nach Manchester zum Flughafen fahren. Weil sich jetzt aber die Zugabfahrtszeiten geändert haben, wurde ein Taci für mich organisiert, dass mich jetzt zum Flughafen bringt - und ich muss es nicht bezahlen :D
Und in Frankfurt werde ich auch mit dem Auto abgeholt, einfach toll :)
Ich hoffe allen Lesern hat es Spaß gemacht meine hin und wieder recht langen Blogeinträge zu lesen. Ich melde mich aber wohl in den nächsten Tagen nochmal um zu berichten wie sich das Leben in Deutschland anfühlt. Wahrscheinlich wandel ich den Blog dann in einen "Die letzten Tage als BA-Student"-Blog um.
Cheerioh!

Dienstag, 10. März 2009

Die letzte Woche

Es ist kaum zu fassen wie schnell die Zeit doch manchmal vergeht. Jetzt ist schon die letzte Woche angebrochen - 7 Wochen sind also schon vorbei.
Allerdings fing diese Woche mal nicht so toll an. Ich kam wie immer nicht aus dem Bett und gestern konnte ich nicht mal ordentlich arbeiten, weil die Datenbank, mit der ich arbeite immer ausgefallen ist. Ich habe es gerade mal geschafft 17 Produkte in die Datenbank einzupflegen - ein Produkt dauert normalerweise nur 5 Minuten.
Ich habe aber die Zwischenzeit genutzt um an meinem Marktanalyseprojekt weiter zu arbeiten bzw. die Abschlusspräsentation anzupassen.
Das Mittagessen war auch nicht so der Renner. Der Auflauf schmeckte irgendwie komisch und abends hatte ich Bauchschmerzen und mir war schlecht. Wobei das auch daran gelegen haben könnte, dass ich zu schnell zu viele Cornflakes in mich hinein gestopft habe :D
Der heutige Tag war ein wenig besser. Ich kam zwar wieder (wie immer) nicht aus dem Bett, aber wenigstens hat die Datenbank heute funktioniert und ich konnte ein paar Produkte einbuchen. Außerdem haben wir wieder die Kleidung anprobiert, die wir geliefert bekommen hatte. Martin hatte eine schicke pinke, glänzende Kinderjacke an, in der er ja so schwul aussah - unglaublich. Ich hoffe, ich kann ihn am Freitag davon überzeugen die Jacke nochmal anzuziehen, damit ich ein Foto davon machen kann.
Heute hatte ich auch mein Bewertungsgespräch. Ich muss sagen, das ist ziemlich positiv ausgefallen. Hätte ich nicht gedacht :)
Nachher gehen wir essen. Mein Abschiedsessen, in einem indischen Restaurant. Das soll ziemlich gut sein, ich weiß auch schon was ich essen werd: Chicken Pili Pili
Morgen werde ich den Tag wieder nutzen um meinen Projektbericht für die BA bzw. seit dem 1. März DH zu schreiben. Die Mindestzahl an Seiten habe ich schon erreicht, jetzt ist es fast egal was ich noch schreibe :D
Donnerstag und Freitag heißt es dann nochmal normal arbeiten...wobei...Freitag ist Red Nose Day, da ist hier einiges los. Außerdem ist es ja mein letzter Tag und ich bring Süßigkeiten mit. Die liegen alle schon bei mir im Haus...und ich darf sie nicht essen...

Sonntag, 8. März 2009

Robin Hood - König der Diebe

Wenn man schon mal in England ist, dann kommt man natürlich nicht umhin, einmal den König der Diebe in Nottingham zu besuchen - leider zwar nicht Sherwood Forest, weil der zu weit weg ist, aber egal. In Nottingham gibt es ja immerhin einen Maid Marian Way, ein Schloss und sogar noch einen Sheriff.

Ich habe den Tag gestern etwas später begonnen und war erst gegen 12 Uhr in Nottingham, was aber eigentlich auch nicht so schlimm ist. Grundsätzlich hat die Stadt leider nicht sehr viel zu bieten, aber das was man sich ansehen kann, kostet ziemlich viel Zeit - manchmal schon allein um die Sehenswürdigkeit zu finden :D

Als erstes habe ich mir natürlich das Schloss angesehen. Auf dem Weg dorthin kommt man am ältesten Pub Englands vorbei. Den gibt es schon seit 1189 und sieht von innen nicht schlecht aus. Ich war dort aber nicht essen.
Das Schloss liegt auf einem Berg und am Fuße des Berges bekommt man schon einen ersten Eindruck vom Höhlensystem in Nottingham. Die Stadt steht nämlich komplett auf Sandstein und die Menschen haben dort im Laufe der Jahrhunderte Höhlen hinein gebaut um darin zu leben - heute wohnt da natürlich keiner mehr.
Nach einer ersten kurzen Begutachtung der Höhlen von außen bin ich dann weiter den Berg hoch gelaufen und kam prompt an der Robin Hood Statue vorbei. Dort habe ich dann erstmal ein paar Tourifotos geschossen und bin dann weiter zum Schloss. Leider ist das ursprüngliche Schloss zerstört und ein neues gebaut worden. Das neue sieht allerdings nicht so sehr wie ein Schloss als wie ein riesiges Herrenhaus. Die Parkanlage ist aber trotzdem schön und man hat einen sehr guten Blick über die Stadt. Ich musste gestern aufpassen, dass mir der Fotoapparat nicht aus der Hand gerissen wird, weil so ein Sturm war.
Im Schloss sind heute immer wechselnde Ausstellungen, die habe ich mir natürlich angesehen - ich musste mich ja schließlich von dem Sturm wieder ein bisschen aufwärmen. Es gibt im Schloss auch ein kleines Museum über die Geschichte Nottinghams. Das ist recht gute gemacht, durch die vielen Ausstellungsstücke wirkt es sehr aktiv. Ich habe nur nicht verstanden wie man dort durchgehen soll...ich habe so im 16. Jahrhundert angefangen mich in die Zukunft vorgearbeitet und landete dann wieder in der weit weit entfernten Vergangenheit :D
Nachdem ich mir alles angesehen hatte, bin ich noch ins Brewhouse Yard Museum gegangen (war in meiner Eintrittskarte für das Schloss mit drin). Das Museum liegt direkt neben dem alten Pub, also musste ich den Berg wieder runter.
Das Museum dort zeigt das Leben der Menschen in Nottingham im Laufe der Jahrhunderte. Das ist wirklich sehr liebevoll gestaltet, zwischendurch gibt es immer wieder Stücke, die man genauer untersuchen kann und dort alles anfassen und riechen etc. darf. Im Museum kann man dann auch einen Blick in einige der Höhlen werfen. Ziemlich bedrückend irgendwie. Ich hätte da nicht wohnen wollen, aber die Menschen scheinen damals das beste draus gemacht zu haben...außerdem waren die Höhlen ja sicher vor äußerlichen Einflüssen.

Als ich mir im Brewhouse Yard alles angesehen hatte, wollte ich zum Marktplatz, dazu musste ich - wie sollte es auch anders sein - den Berg wieder hoch.
Nach 5 oder 10 Minuten war ich auch schon dort und konnte das Riesenrad angucken und das Rathaus...ich denke zumindest, dass es das Rathaus war. Die Stadt war gestern so voll mit Leuten, dass man kaum treten konnte. Nottingham ist einfach eine sehr gute Stadt zum Shoppen. Ich habe mich dann erstmal auf die Suche nach etwas Essbarem gemacht - also McDonalds. Auf der Suche konnte ich noch einen Eindruck vom Stadtkern gewinnen. Nottingham hat zwar viele hässliche neue Gebäude, aber hier und da findet man immer wieder ein sehr schönes, gut erhaltenes altes Gebäude, das die Stadt viel attraktiver macht.

Nach dem Essen wollte ich mir die Höhlen von Nottingham angucken (es gibt dazu noch ein separates Museumsdings). Allerdings musste ich die erstmal finden. Die Wegweiser in der Stadt lassen teilweise wirklich zu wünschen übrig. Gott sei Dank war in meinem Reiseführer ein kleiner Stadtplan. Außerdem stand im Reiseführer, dass der Eingang zu den Höhlen in einem Einkaufszentrum im oberen Stockwerk sein soll.
Nach einer halben Stunde (eigentlich hätte der Weg nur maximal 10 Minuten gedauert) hatte ich dann auch das Einkaufszentrum gefunden. Genau davor stand auch wieder ein Wegweiser, wo auch die Höhlen von Nottingham ausgeschildert waren. Interessanterweise zeigte der Wegweiser aber weg vom Einkaufszentrum. Weil ich dachte "OK, vielleicht ist das nur die zum Einkaufszentrum gehörige Bushaltestelle", bin ich dem Wegweiser gefolgt und kam dann an einen Wegweiser, der genau in die andere Richtung zeigte, also zurück zum Einkaufszentrum. Ich bin natürlich auch in das Einkaufszentrum rein und wollte ins obere Stockwerk fahren, nur leider führten die einzigen Treppen nach unten und auf dem Stockwerk wo ich war, war kein Eingang. Verwirrung pur.
Ich bin dann erstmal zu einem Händler auf der Straße gegangen und habe den gefragt wo die Höhlen sind. Er meinte dann, man muss die Treppen runter. Ok, gesagt getan und direkt am unteren Ende der Treppe war dann auch der Eingang. Ich hab eine Karte für die nächste Tour gekauft und hatte dann noch eine viertel Stunde Zeit. Die habe ich genutzt um zu gucken, ob das Einkaufszentrum noch einen anderen Eingang hat und den hatte es natürlich. Ich hatte dann aber keine Zeit mehr, genauer zu gucken.

Wenn man die Höhlen besichtigt, darf man einen lustigen Helm tragen...die sind mir immer zu groß, selbst wenn ich sie auf die kleinste Größe stelle :(
Egal, man geht runter in die Höhlen und kann sich erstmal alles allein ansehen bis man zu einem Schild kommt, auf dem steht "Auszubildende gesucht". Dort muss man dann warten und dann kommt ein Ledermacher. Aha, man soll also Leder herstellen. Die Höhlen wurden im 15. Jahrhundert als Gerberei genutzt. Bin ich froh, dass ich da nicht leben und arbeiten musste. Der Leder-Herstellungsprozess ist nicht gerade appetitlich. Unter anderem wurden die Tierhäute in ein Gemisch aus Urin, Stuhl, toten Tieren, Gehirne und alles eklige was man so findet, gelegt...dadurch lösten sich die letzten Haare. Und die Menschen standen mit in dieser Suppe. Der Gestank war wohl unerträglich und man wurde ihn auch nicht mehr los. Tolle Wurst! Nachdem wir in die Geheimnisse der Gerberei eingeführt wurden, wollte natürlich keiner von uns dort arbeiten - vor allem bei einem Jahreslohn von 50 Pence.
Die nächste Station führte uns bereits ins Jahr 1939. Die Höhlen wurden in der Zeit des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzbunker genutzt. Der Zuständige Aufpasser dort hat uns dann erklärt wie das damals alles ablief und uns ermahnt (wir befanden uns ja schließlich im Jahr 39), dass wir immer unsere Gasmasken mitnehmen sollen und alles so oft verwenden sollen wie es geht, weil ja überall gespart wurde. Außerdem sollten wir immer vorsichtig sein mit wem wir was besprachen, es könnte ja ein Spion dabei sein. Und wie sollte es auch anders sein, es wurde prompt jemand aus der Gruppe als Spion entlarvt. Neben ihm lag ein deutsches Buch mit Schlachtplänen, das ihm angeblich gerade aus der Jacke gefallen war. Ich hätte es sehr lustig gefunden, wenn ich an der Stelle gestanden hätte :D
Da die Bombeneinschläge mit der Zeit weniger wurden, durften wir weiter gehen. Der Weg führte dann an Höhlen vorbei, die zum Wohnen und als Pubs benutzt wurden. Dann war die Tour auch leider schon wieder zu Ende.
Weil es schon nach vier war, habe ich mich noch ein bisschen in der Stadt umgesehen und bin dann auch schon wieder zurück zum Bahnhof, weil mein Zug kurz nach 5 fahren sollte.
Kurz vor 8 war ich dann wieder zu Hause. Gerade noch rechtzeitig, denn der Sturm wurde immer stärker und dann hat es angefangen zu schütten - aber richtig extrem.

Heute regnet's auch schon fast die ganze Zeit und es ist immernoch recht stürmisch. Aber ich muss ja Gott sei Dank nicht raus. Da es das letzte Wochenende ist, werd ich heute mal putzen...

Sonntag, 1. März 2009

"Was ist das für ein Tier?" "Ein Bulle?" "Nein, der hat nicht solche Hörner..."

Gestern bin ich nach Oxford gefahren. Dazu bin ich sogar früher aufgestanden als wie wenn ich zur Arbeit muss. Der Wecker hat zwar zur gleichen Zeit geklingelt, aber diesmal bin ich sogar gleich aufgestanden - 10 vor 7.
Nach einer Stunde (wie immer) zum Bahnhof und ein bisschen mehr als 2 Stunden Zugfahrt bin ich um 11.14 Uhr in Oxford angekommen.

Ich bin aus dem Bahnhof raus...und direkt in einer Reisgruppe von deutschen Au-Pairs und Praktikanten gelandet. Da lief ich neben zwei Mädels, die sich gerade darüber unterhielten, was denn die Statue am Bahnhof sein soll - eine Kuh, ein Bulle? Vorlaut wie ich manchmal bin ,habe ich dann gesagt "Vielleicht ein Ochse? Das würde zumindest zum Namen passen" Nach ein wenig hin und her kamen die beiden dann auch zum Schluss, dass es wohl ein Ochse ist. Ist eigentlich auch wenig verwunderlich, da Ox Ochse heißt und im Stadtwappen von Oxford ein Ochse zu sehen ist :D

Grundsätzlich war es aber sehr praktisch, dass ich in der Reisegruppe gelandet bin. Da die nämlich geführt war, wurde ich direkt und ohne Probleme ins Stadtzentrum geführt. Dort habe ich mich dann auf den Weg gemacht, das Haus von J.R.R. Tolkien zu suchen - und bin prompt ein bisschen falsch gelaufen. Ich hab's aber schnell gemerkt und dann auch die richtige Straße, die mich zum Haus führen sollte, gefunden. Das war die Banbury Road, eine der Hauptstraßen. Das Haus sollte in der Northmoor Road sein. Ich dachte die ganze Zeit, dass die Northmoor Road eine Querstraße zur Banbury Road ist - das war sie aber nicht... Ich bin also die Banbury Road entlang gegangen und habe die Northmoor Road einfach nicht gefunden. Irgendwann war ich soweit gelaufen, dass ich dachte "Hmm, hier muss das doch irgendwo sein" Aber es war nichts zu sehen. Und was macht man wenn man etwas nicht findet? Richtig! Man fragt den Postboten. Der meinte zwar er weiß wo die Straße ist, musste dann aber doch noch in seinem Handy nachsehen. Mit seiner Hilfe habe ich dann endlich das Haus gefunden. Es ist eigentlich nicht spektakulär, in einer netten Wohngegend und am Haus ist eine blaue Plakette angebracht, auf der steht "J.R.R. Tolkien, Author of The Lord of the Rings lived here from 1930-1947".

Nachdem ich das Haus lang genug angestarrt und Fotos davon gemacht hatte, habe ich mich auf den Weg zum Pitt Rivers Museum gemacht. Dort spielen Szenen der "His Dark Materials" Trilogie. Der Hauptcharakter Lyra versteckt sich dort, wirft einen Blick auf ihr Alethiometer und findet einen Schädel mit einem runden Loch in der Schädeldecke - wer die Geschichte kennt, weiß wovon ich rede, wer nicht: egal :). Diesen Schädel gibt es dort wirklich und das wollte ich mir ansehen und herausfinden ob das Museum so aussieht wie ich es mir vorgestellt hatte.
Um dort herein zu kommen, muss man erst das University Museum finden...das hat eine Weile gedauert. Nach einer halben Ewigkeit - ich hatte ja schließlich nicht ewig Zeit in Oxford - habe ich es entdeckt. Das Museum ist wirklich schön, mit vielen Artefakten der Evolution. An der Rezeption habe ich dann gefragt wie ich denn zum Pitt Rivers Museum komme und da sagt mir doch der nette Herr "Normalerweise einfach geradeaus durchs Museum, aber unglücklicherweise ist das Pitt Rivers noch bis Mai geschlossen, Renovierungsarbeiten" Na toll! Umsonst das Museum gesucht. Naja, ich habe mich dann noch eine Weile im University Museum umgesehen und mich dann wieder auf den Weg in die Stadt gemacht. Mittlerweile war es 1 Uhr.

Auf dem Weg kam ich an der Bodleian Library vorbei gekommen. Leider kann man diese nur in einer geführten Tour besichtigen, dazu hatte ich aber keine Zeit. Wenn ich nochmal nach Oxford fahre, werde ich das aber tun, denn in dieser Bibliothek hat Tolkien angeblich viele Stunden verbracht als er "Der Herr der Ringe" schrieb und außerdem wurden dort Szenen aus Harry Potter gedreht.
Ich habe also nur Fotos von außen gemacht und bin dann weiter gegangen, vorbei an der Radcliffe Camera, auch eine Bibliothek, die man leider nicht betreten darf, da diese aktiv von Studenten genutzt wird.

Hinter der Radcliffe Camera liegt die St. Mary the Virgin Kirche. Dort bin auch auf den Turm gestiegen. Eine herrliche Aussicht. Blick über ganz Oxford und man kann sogar ein bisschen in die Innenhöfe der Colleges sehen, in die man sonst nicht rein kommt - leider. Ich wäre so gern mal bei einer Vorlesung dabei gewesen um zu sehen, wie das dort so läuft.
Allgemein würde ich gern mal eine Zeit lang in Oxford studieren. Die Atmosphäre dort ist einfach so toll. In der ganzen Stadt sind die Colleges verteilt, überall laufen Studenten durch die Gegend. Die sind alle ziemlich leicht zu erkennen, da ziemlich viele ein T-Shirt oder einen Pullover ihrer Uni trugen. Einfach nur genial, wirklich. Da ich so beeindruckt war, habe ich mir erstmal einen Oxford University Pullover gekauft (für 20 Pfund ging das eigentlich, vor allem wenn ich überlege dass mein Hard Rock Café Shirt 20 Pfund gekostet hat...) Ich war zwar nicht in einer Vorlesung dort...aber ich hab mir die Colleges angesehen :D Und ein richtiger Student dort würde ja auch das Wappen seiner Colleges auf dem Kleidungsstück haben, deswegen denke ich, man kann das akzeptieren, dass ich einen Pulli gekauft hab. Ist ja nur ein Andenken...oder vielleicht ein Ansporn, mich dort für ein Master Studium zu bewerben? Wer weiß...

Ich war dann fix was essen und bin dann auf den Carfax Tower gestiegen und konnte die herrliche Aussicht über Oxford - trotz Wolken - noch einmal genießen. Von dort konnte ich auch das Christ Church College sehen, das wohl größte und älteste College in Oxford. Das sollte auch mein nächster Anlaufpunkt werden.

Also wieder runter vom Turm und auf zum College! Dort angekommen erwartete mich erst einmal eine lange Schlange vorm Einlass. Während ich wartete, hatte ich Gelegenheit die verschiedenen Besuchergruppen zu beobachten. Eine Gruppe aus einem Spanisch sprechenden Land hat besondere Aufmerksamkeit erregt. Die trugen allesamt Cambridge Pullis :D Ich frage mich warum man sowas macht, wenn doch überall bekannt ist, dass Cambridge und Oxford verfeindet sind. Die hatten Glück, dass sie nicht verprügelt wurden, wirklich... Gott sei Dank verging die Warterei aber relativ schnell - ich glaube, es war maximal eine halbe Stunde später - und ich konnte mir das College von innen ansehen - zumindest den Teil, der für Besucher frei gegeben ist.
Das College ist einfach unglaublich! Es ist schon toll sich das einfach nur mal so anzusehen, aber was das Christ Church College außerdem noch so attraktiv für Besucher macht, ist die Große Halle, der Speisesaal des Colleges. Dieser Saal gab nämlich die Inspiration zur Großen Halle aus den Harry Potter Filmen. Ich bin mir grad nicht so sicher, ob dort auch Szenen gedreht wurden (also in der Halle), aber sie sieht wirklich genauso aus, wie die Halle in Hogwarts. Und ich hatte die Chance mir diesen Ort genauer anzusehen! Richtig klasse! Zudem denke ich, dass definitiv eine Szene aus "Der Stein der Weisen" auf der Treppe zur Halle gedreht wurde. Dort trifft Harry zum ersten Mal auf Draco Malfoy (im Film). Dort musste ich mich natürlich fotografieren lassen von verrückten Asiaten, die gestern zu Hauf in Oxford unterwegs waren :D
Die Kathedrale - die kleinste in England (oder sogar der Welt?) - des Colleges ist wunderschön und richtig gut erhalten. Dort gibt es sogar ein Fenster, dass etwas mit "Alice im Wunderland zu" tun hat, da der Autor im Christ Church College zu der Geschichte inspiriert wurde.
Nach der Kathedrale gings zur Picture Gallery. Ich bin dort einfach rein gegangen ohne mir etwas schlimmes zu denken. Ich guckte mir gerade die Bilder an, da sprach mich eine Frau vom Personal an und meinte ich müsste noch Einlass bezahlen. Hups! Hab ich gar nicht beachtet, dass die Gallerie nicht im Einlass inbegriffen war. Naja egal, bezahl ich einfach noch. War ja nur ein Pfund, da ich für den Rest ja schon bezahlt hatte und somit nur noch den halben Preis zahlen musste.

Als ich mir das College dann zu Ende angesehen hatte und wieder draußen war, hörte ich lautes Gejohle. Da dachte ich mir, dass ich dort doch noch schnell hingehen muss, ein bisschen Zeit habe ich ja noch. Also auf zur Quelle des Lärms!
Es stellte sich heraus, dass gerade die Ruderclubs trainiert haben. Schade, dass kein richtiger Wettkampf war, das wäre bestimmt interessant gewesen. Vor allem wenn man überlegt, dass gestern schon alle bei einem Training so abgingen! Wie soll das dann erst sein, wenn Oxford gegen Cambridge rudert??? Die totale Massenekstase wahrscheinlich. Genial!

Ich habe mich dann wieder zurück ins Stadtzentrum begeben und habe noch einmal beim Carfax Tower vorbei gesehen, da dort ein Cache versteckt ist. Den konnte ich mit Hilfe des Hinweises sogar ohne GPS finden.
Dann habe ich mich wieder ganz langsam zum Bahnhof begeben. Mir taten ja soooo die Füße weh, und die Beine, da wo sie in den Körper gehen! Und müde war ich, das war ich ja schon die ganze Woche.

Kurz vor 21 Uhr war ich wieder zu Hause, habe dann eine chinesische Nudelsuppe gegessen und ein bisschen fern gesehen und mit dem Schatzi geskyped.
Heute mache ich mal wieder einen Faulenzertag. Mir tun immernoch die Beine und Füße weh :D
Aber Oxford war echt sooooo toll. Gut, dass ich das durchgezogen habe :)